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Glaubensinhalte sind relevant

Glaube und Wissenschaft stehen sich feindlich gegenüber. Zumindest ist das die gängige Meinung. Man scheint in eine Richtung gezwungen zu sein. Die Wissenschaft meint, es gäbe keinen freien Willen, keinen Gott, keine Menschenrechte, keine Seele oder was auch immer. Ob sie das wirklich behauptet, soll an einem anderen Ort diskutiert werden. Aber nehmen wir einmal an, sie behauptet dies wirklich. Was wäre die Konsequenz?

Jeder Mensch mit etwas Lebenserfahrung, und damit meine ich mit 20 Jahren oder mehr, stellt fest, dass es verschiedene Lebensmelodien gibt. Es gibt Optimisten und Pessimisten. Diejenigen, die an Wunder glauben und diejenigen, die es nicht tun. Beständige und nicht so beständige Menschen. Der Unterschied findet sich im Geist. In den Gedanken der Menschen. Diese Gedanken prägen die Lebensentscheidungen und die Einstellung zum Leben. Diese Gedanken formen somit die Realität. Diese Gedanken sind jedoch nicht wissenschaftlich, sondern eher religiöser Natur. Vielleicht ist religiös ein zu starkes Wort, aber dennoch weit entfernt von Objektivität.

Die Hypothese lautet also, dass religiöse Überzeugungen für den Verstand zentral sind. Sie fördern Placebo oder Nocebo, Lebenslust oder Suizidalität, Sinn oder Unsinn. Und nun darf die Wissenschaft wieder Fuss fassen. Mit ihr können wir (vorausgesetzt, wir haben ein Ziel definiert) unseren Glauben gestalten. Denn der nächste Stolperstein ist der Glaube, dass wir unsere Überzeugungen frei definieren können. Vieles davon liegt in unseren Genen, in unserer Lebensgeschichte oder in anderen Elementen unseres Lebens, die wir nicht beeinflussen können. Manche Menschen neigen etwa stärker zu Depressionen als andere. Die andere Seite ist zu glauben, dass man nichts beeinflussen kann. Auch das ist falsch. Die Wissenschaft kann uns helfen, einen Weg zu einer gesunden Psyche zu finden.

Ein kleiner Nachtrag: Hier beginnt die Geschichte wirklich interessant zu werden. Denn wir sprechen jetzt darüber, wie wir unsere Überzeugungen formen sollten, um ein Ziel zu erreichen. Aber diese Gedanken, die wir erschaffen, sind nicht real und objektiv, sondern eher Mantras. Sie sind oft nicht wahr. Wenn ich sage: «Ich glaube an Wunder!», mag das wissenschaftlich falsch sein, aber es hilft, in schwierigen Situationen nicht die Hoffnung zu verlieren. Es kann also sein, dass die Wissenschaft in Zukunft sagt, dass es besser ist, unwissenschaftlichen Behauptungen zu glauben.


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