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Fürbitte ist für dich

«Ich bete für alle in der Türkei!» So oder so ähnlich war es in den sozialen Medien nach den Erdbeben in der Türkei und Syrien zu lesen. Darauf kommentierten Gläubige und Nichtgläubige gleichermassen, dass sie besser helfen sollten, anstatt zu beten. Tu etwas, das einen Unterschied macht. Und so richtig dieser Einwand auch ist, so naiv ist er auch. Ja, es stimmt, aber man vergisst, was mit dem Menschen geschieht, der betet. Man bringt es ins Bewusstsein. Man lässt sich bewusst auf das Mitgefühl ein und leidet mit ihm. Man lässt Emotionen aufkommen und wird traurig oder wütend über eine Situation. Zu glauben, dass diese Handlung nicht grundlegend für die Hilfe ist, zeigt einen Mangel an Wissen darüber, wie Menschen funktionieren auf.

Wenn man statt «Gebete» sagen würde: «Geh in dein Zimmer und versetze dich in die Lage dieser Menschen und sei von ihrem Schicksal betroffen.» Niemand würde auf die Idee kommen, dies zu kritisieren und zu sagen: «Tut besser etwas, das etwas bewirkt.» Meiner Meinung nach hilft das Gebet nicht direkt, aber es verändert den Betenden. Ein betender Mensch ist eher bereit, zu handeln. Beten wir also für die Opfer und Täter der nächsten Katastrophe. Sowohl zu unserem Wohl als auch für das der Opfer.


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