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Ein Kommentar zum Kalam kosmologischen Argument.

Schauen wir uns einige philosophische Argumente für die Existenz Gottes an. Es gibt mehrere davon, aber für heute betrachten wir das «Kalam kosmologische Argument». Wir sehen uns zunächst das Argument an. Dann werde ich es kritisieren. Und am Ende werde ich einige Einsichten aufzeigen, die wir gewonnen haben.

Das Kalam besteht aus zwei Prämissen. Dinge, die wir als gegeben hinnehmen. Und einer Schlussfolgerung, die folgt, wenn man die Prämissen akzeptiert.

  1. Alles, was zu existieren beginnt, hat eine Ursache.
  2. Das Universum begann zu existieren.

Daher hat das Universum eine Ursache.

Das ist einfache Philosophie oder Logik. Drei Sätze, aber man kann viel über sie reden. Um die Schlussfolgerung zu akzeptieren, müssen wir die Prämissen akzeptieren. Schauen wir uns diese also an. «Alles, was zu existieren beginnt, hat eine Ursache.» Dies entspringt unserer allgemeinen Erfahrung. Wenn wir einen Stuhl sehen, wissen wir, dass es eine Zeit gab, in der er nicht existierte, und zu einem bestimmten Zeitpunkt begann er zu existieren. Wir wissen auch, dass er aufgrund einer bestimmten Ursache entstanden ist. Der Stuhl hat seine Ursache in dem Tischler, der ihn gebaut hat. Wir haben unsere Ursache in unseren Eltern. Unser Staat hat seine Ursache in seiner Gründungszeremonie. Und so weiter.

Aus diesen beiden Prämissen folgt, dass das Universum eine Ursache hat. Der Urknall hat eine Ursache. Theisten setzen diese Ursache mit Gott gleich.

Lassen Sie uns dies nun kritisieren. Zunächst müssen wir eine ontologische Verwirrung ausräumen. Von welcher Art von Existenz sprechen wir? Es gibt physische, zusammengesetzte Dinge. Wie Tische, Stühle und so weiter. Für diese gilt die Prämisse. Dann gibt es nicht zusammengesetzte Dinge. Atome. Das sind Teilchen, die nicht weiter zerlegt werden können. Ich bin kein Physiker, aber ich glaube, die fundamentalen Teilchen werden nicht erschaffen, sondern nur umgewandelt. Aber ich weiss es nicht. Die andere Ansicht ist, dass das Universum nur eine riesige Wellenfunktion ist. Die Ursache für diese Funktion ist eigentlich sie selbst. Sie entwickelt sich einfach weiter. Vielleicht gab es gar keinen Anfang der Wellenfunktion. Wir haben noch nie gesehen, dass eine Wellenfunktion entstanden ist. Dann könnte die Wellenfunktion ein solcher unrsachsloser Verursacher sein. Aber vielleicht hat die Wellenfunktion einen Anfang und eine Ursache. Sie muss aus einer anderen ontologischen Kategorie stammen. Sie kann nicht ein Atom oder ein Stuhl sein. Sie muss etwas anderes sein. Jetzt können wir nur spekulieren. Was ist das verursachende Ding der physikalischen Sphäre? Das ist zwar interessant, aber die erste Prämisse schien so offensichtlich zu sein, aber es gibt verschiedene Arten von Ursachen, die nicht gleichwertig sind, und für einige von ihnen könnte die Prämisse nicht gelten.

Es bleibt zu zeigen, ob eine Instanz einer ontologischen Kategorie eine Instanz einer anderen verursachen kann. Natürlich kann eine Kombination von Atomen Komposita bilden. Aber können Komposita dann etwas ganz anderes verursachen wie: Zahlen, Götter, Psyche oder sogar Atome? Oder vielleicht müssen sie eine gemeinsame Ursache haben. Ich weiss es nicht. Aber halten wir mal fest. Die Behauptung, dass alles, was zu existieren beginnt, eine Ursache hat, ist nicht offensichtlich, wenn wir über etwas anderes als zusammengesetzte Objekte sprechen.


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